15:1 Da antwortete Elifas von Teman und sprach:
15:2 Gibt ein Weiser windige Kunde zur Antwort, /
15:3 um zu rechten mit Gerede, das nichts taugt, /
15:4 Du brichst sogar die Gottesfurcht, /
15:5 Denn deine Schuld belehrt deinen Mund, /
15:6 Dein eigener Mund verurteilt dich, nicht ich, /
15:7 Bist du als erster Mensch geboren, /
15:8 Hast du gelauscht im Rate Gottes /
15:9 Was weißt du, das wir nicht wissen, /
15:10 Auch unter uns sind Alte, sind Ergraute, /
15:11 Ist zu gering dir Gottes Tröstung, /
15:12 Wie reißt doch dein Herz dich fort, /
15:13 dass gegen Gott deinen Zorn du wendest /
15:14 Was ist der Mensch, dass rein er wäre, /
15:15 Sieh doch, selbst seinen Heiligen traut er nicht /
15:16 Geschweige denn ein Unreiner und Verderbter, /
15:17 Verkünden will ich dir, hör mir zu! /
15:18 was Weise zu berichten wissen, /
15:19 Ihnen allein war das Land gegeben, /
15:20 Der Frevler bebt in Ängsten all seine Tage, /
15:21 In seinen Ohren hallen Schreckensrufe, /
15:22 Er kann nicht hoffen, dem Dunkel zu entfliehen, /
15:23 Er irrt umher nach Brot, wo (er es finde), /
15:24 Not und Drangsal erschrecken ihn, /
15:25 Denn gegen Gott erhebt er seine Hand, /
15:26 Halsstarrig rennt er gegen ihn an /
15:27 Mit Fett bedeckt er sein Gesicht, /
15:28 Er wohnt in zerstörten Städten, /
15:29 Er wird nicht reich; sein Besitz hat nicht Bestand; /
15:30 Der Finsternis entrinnt er nicht, /
15:31 Er baue nicht auf eitlen Trug; /
15:32 Bevor sein Tag kommt, welkt er hin /
15:33 Er stößt ihn ab wie der Weinstock saure Trauben, /