102:2 Herr, höre mein Gebet! /
102:3 Verbirg dein Antlitz nicht vor mir! /
102:4 Meine Tage sind wie Rauch geschwunden, /
102:5 Versengt wie Gras und verdorrt ist mein Herz, /
102:6 Vor lauter Stöhnen und Schreien /
102:7 Ich bin wie eine Dohle in der Wüste, /
102:8 Ich liege wach und ich klage /
102:9 Den ganzen Tag schmähen mich die Feinde; /
102:10 Staub muss ich essen wie Brot, /
102:11 denn auf mir lasten dein Zorn und dein Grimm. /
102:12 Meine Tage schwinden dahin wie Schatten, /
102:13 Du aber, Herr, du thronst für immer und ewig, /
102:14 Du wirst dich erheben, dich über Zion erbarmen; /
102:15 An Zions Steinen hängt das Herz deiner Knechte, /
102:16 Dann fürchten die Völker den Namen des Herrn /
102:17 Denn der Herr baut Zion wieder auf /
102:18 Er wendet sich dem Gebet der Verlassenen zu, /
102:19 Dies sei aufgeschrieben für das kommende Geschlecht, /
102:20 Denn der Herr schaut herab aus heiliger Höhe, /
102:21 er will auf das Seufzen der Gefangenen hören /
102:22 damit sie den Namen des Herrn auf dem Zion verkünden /
102:23 wenn sich dort Königreiche und Völker versammeln, /
102:24 Er hat meine Kraft auf dem Weg gebrochen, /
102:25 Darum sage ich: Raff mich nicht weg in der Mitte des Lebens, /
102:26 Vorzeiten hast du der Erde Grund gelegt, /
102:27 Sie werden vergehen, du aber bleibst; /
102:28 Du aber bleibst, der du bist, /
102:29 Die Kinder deiner Knechte werden (in Sicherheit) wohnen, /