Kapitel 4

4:1 Woher kommen denn die Kämpfe und Streitigkeiten zwischen euch? Doch nur aus den Leidenschaften, die ständig in eurem Innern toben!

4:2 Ihr verzehrt euch nach etwas, was ihr gerne hättet. Ihr mordet und seid eifersüchtig, aber das bringt euch dem ersehnten Ziel nicht näher. Ihr versucht es mit Kampf und Gewalt; aber ihr bekommt trotzdem nicht, was ihr wollt, weil ihr Gott nicht darum bittet.

4:3 Und wenn ihr ihn bittet, bekommt ihr es nicht, weil ihr nur in der Absicht bittet, eure unersättliche Genusssucht zu befriedigen.

4:4 Eure Liebe gehört nicht Gott, ihr handelt an ihm wie Ehebrecher! Wisst ihr denn nicht: Freundschaft mit dieser Welt* bedeutet Feindschaft gegen Gott. Wer sich also mit der Welt befreunden will, verfeindet sich mit Gott.

4:5 Es heißt nicht umsonst in den Heiligen Schriften: »Mit Leidenschaft erhebt Gott Anspruch auf den Geist, den er, der Schöpfer, in uns wohnen ließ.«

4:6 Aber in seiner Gnade will er uns noch viel mehr schenken; denn es heißt auch: »Gott widersetzt sich den Überheblichen, aber denen, die gering von sich denken, wendet er seine Liebe zu.«

4:7 nach Spr 3,34; 1Petr 5,5; Mt 23,12S

4:8 Deshalb ordnet euch Gott unter! Leistet dem Teufel Widerstand, und er wird vor euch fliehen.

4:9 Nähert euch Gott, und er wird sich euch nähern. Reinigt eure Hände von Schuld, ihr Sünder! Gebt eure Herzen Gott hin, ihr Unentschlossenen!

4:10 Klagt über euren Zustand, trauert und weint! Nicht mehr lachen sollt ihr, sondern weinen. Euer Jubel soll sich in Jammer verkehren und eure Freude in Trauer.

4:11 Beugt euch tief vor dem Herrn, dann wird er euch hoch erheben!

4:12 Liebe Brüder und Schwestern, verleumdet einander nicht! Wer seinen Bruder oder seine Schwester verleumdet oder verurteilt, verleumdet und verurteilt damit das Gesetz* Gottes, das ein solches Verhalten untersagt. Anstatt das Gesetz zu befolgen, wirft er sich zum Richter auf.

4:13 Aber nur Gott, der das Gesetz gegeben hat, darf richten. Er allein kann verurteilen oder freisprechen. Für wen hältst du dich, dass du deinen Mitmenschen verurteilst!

4:14 Nun zu euch, die ihr sagt: »Heute oder morgen werden wir in die und die Stadt reisen! Dort werden wir ein Jahr lang Geschäfte machen und viel Geld verdienen.«

4:15 Woher wisst ihr denn, was morgen sein wird? Was ist euer Leben? Es gleicht einem Dampfwölkchen, das aufsteigt und sich sogleich wieder auflöst.

4:16 Sagt lieber: »Wenn der Herr es will, werden wir noch leben und dies oder jenes tun.«

4:17 Ihr aber seid stolz und überheblich; und ein solcher Stolz ist verwerflich.

4:18 Im Übrigen gilt: Wer die Zeit und die Mittel hat, Gutes zu tun, und es nicht tut, macht sich schuldig.

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