39:1 Ein Lied Davids, für Jedutun.
39:2 Ich hatte mir vorgenommen,
39:5 wodurch ich schuldig würde,
39:6 in Gegenwart von Schurken stillzuschweigen,
39:7 als hätte ich einen Knebel im Mund.
39:8 Ich habe mich in Schweigen gehüllt,
39:9 doch nichts hat sich dadurch gebessert,
39:10 denn meine Qualen wurden immer schlimmer:
39:11 Im Herzen wurde mir immer heißer,
39:12 mein Stöhnen brachte die Glut zum Brennen,
39:14 Sag es mir, HERR, wie viel Zeit mir noch bleibt.
39:15 Wie lang ist mein Leben bemessen?
39:16 Ich will wissen, wann es zu Ende ist!
39:17 Es ist so kurz, das bisschen Leben,
39:18 das du mir zugemessen hast;
39:20 ein Nichts verglichen mit dir.
39:21 Wie fest meint jeder Mensch zu stehen
39:22 und ist in Wahrheit nur ein Hauch!
39:24 wie die Bilder eines Traums;
39:25 er ist geschäftig und lärmt – für nichts;
39:26 er sammelt und speichert
39:27 und weiß nicht, wer's bekommt.
39:28 Herr, was hab ich da noch zu erhoffen?
39:29 Ich setze meine ganze Hoffnung auf dich!
39:30 Befreie mich von aller meiner Schuld
39:31 und mach mich nicht zum Spott für Menschen,
39:32 die dich und deine Gebote missachten!
39:34 ich werde nichts mehr sagen;
39:35 von dir kommt alles, was geschehen ist.
39:36 Doch lass es genug sein;
39:37 hör auf, mich zu plagen;
39:38 ich halte deine Schläge nicht mehr aus!
39:39 Du strafst einen Menschen für seine Schuld;
39:40 das Wertvollste, was er hat, sein Leben,
39:41 zerstörst du wie die Motte, die ein Kleid zerfrisst.
39:42 Ein Hauch ist jeder Mensch – mehr nicht!
39:44 achte auf mein Schreien;
39:45 sei nicht taub für mein Klagen und Weinen!
39:46 Ich bin nur ein Gast bei dir
39:49 der auf deine Güte zählt.
39:50 Wende deinen strafenden Blick von mir ab,