102:3 Verbirg dein Angesicht nicht vor mir
102:4 Ach, meine Tage sind wie Rauch entschwunden
102:5 mein Herz ist versengt und verdorrt wie Gras,
102:6 infolge meines Ächzens und Stöhnens
102:7 Ich gleiche dem Wasservogel in der Wüste,
102:8 ich finde keinen Schlaf und klage
102:9 Tagtäglich schmähen mich meine Feinde;
102:10 Ach, Asche eß ich als Brot
102:11 ob deinem Zorn und deinem Grimm;
102:12 Meine Tage sind wie ein langgestreckter Schatten,
102:13 Du aber, HERR, thronst ewiglich,
102:14 Du wirst dich erheben, dich Zions erbarmen,
102:15 - denn deine Knechte lieben Zions Steine,
102:16 damit die Heiden fürchten lernen den Namen des HERRN
102:17 Denn der HERR hat Zion wieder aufgebaut,
102:18 hat dem Gebet der Verlass’nen sich zugewandt
102:19 Dies werde aufgeschrieben fürs kommende Geschlecht,
102:20 daß von seiner heiligen Höhe er herabgeschaut,
102:21 um das Seufzen der Gefangnen zu hören
102:22 damit man verkünde in Zion den Namen des HERRN
102:23 wenn die Völker sich allzumal versammeln
102:24 Gelähmt hat er mir auf dem Wege die Kraft,
102:25 Nun fleh’ ich: »Mein Gott, raffe mich nicht hinweg
102:26 Vorzeiten hast du die Erde gegründet,
102:27 sie werden vergehen, du aber bleibst;