55:1 Dem Musikmeister, mit Saitenspiel, ein Lehrgedicht (vgl. 32,1) von David.
55:2 Vernimm, o Gott, mein Gebet
55:3 Merke auf mich und erhöre mich!
55:4 ob dem Lärmen der Feinde,
55:5 Das Herz ängstigt sich mir in der Brust,
55:6 Furcht und Zittern kommt mich an,
55:7 So ruf ich denn aus: »O hätt’ ich doch Flügel wie die Taube!
55:8 Ja weithin wollt ich entfliehen,
55:9 nach einem Zufluchtsorte für mich wollt’ ich eilen
55:10 Vernichte (oder: verwirre), Allherr, entzweie ihre Zungen!
55:11 Man macht bei Tag und bei Nacht die Runde um sie auf ihren Mauern,
55:12 Heilloses Treiben besteht in ihrem Innern,
55:13 Denn (oder: ach!) nicht ein Feind ist’s, der mich schmäht –
55:14 nein, du bist’s, ein Mann meinesgleichen,
55:15 die wir innigen Verkehr miteinander pflegten,
55:16 Möge der Tod sie ereilen,
55:18 Abends und morgens und mittags
55:19 Er wird meine Seele erlösen zum Frieden,
55:20 Gott wird mich hören, wird sie demütigen (ihnen Antwort geben),
55:21 Er (d.h. der falsche Freund) hat die Hand an seine Freunde gelegt,
55:22 Glatt sind die Schmeichlerworte seines Mundes,