89:1 Ein Lehrgedicht (vgl. 32,1) von Ethan, dem Esrahiten.
89:2 Die Gnadenerweise des HERRN will ich allzeit besingen,
89:3 Denn du, Herr, hast verheißen:
89:4 »Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Erwählten,
89:5 ›Deinem Geschlecht will ich ewige Dauer verleihen
89:6 Da priesen die Himmel deine Wundertat, o HERR,
89:7 Denn wer in der Wolkenhöhe kommt dem HERRN gleich,
89:8 dem Gott, der gefürchtet ist im Kreise der Heiligen
89:9 HERR, du Gott der Heerscharen, wer ist dir gleich?
89:10 Du herrschest über das Ungestüm des Meeres:
89:11 Du hast Rahab (vgl. Hiob 9,13) zermalmt wie einen Durchbohrten,
89:12 Dein ist der Himmel, dein auch die Erde,
89:13 Norden und Süden – du hast sie geschaffen,
89:14 Du hast einen Arm voll Heldenkraft:
89:15 Gerechtigkeit und Recht sind deines Thrones Stützen,
89:16 Wohl dem Volk, das zu jubeln versteht,
89:17 ob deinem Namen frohlocken sie allezeit,
89:18 Denn du bist ihr Ruhm und ihre Stärke,
89:19 denn dem HERRN gehört unser Schild (vgl. 47,10)
89:20 Damals (V.3-4) hast du in einem Gesicht zu deinem Frommen gesprochen:
89:21 ich habe David als meinen Knecht gefunden,
89:22 damit meine Hand beständig mit ihm sei
89:23 Kein Feind soll ihn überlisten
89:24 nein, seine Gegner will ich vor ihm zerschmettern,
89:25 Doch mit ihm soll meine Treue und Gnade sein,
89:26 ich will das Meer unter seine Hand tun
89:27 Er soll zu mir rufen: ›Mein Vater bist du,
89:28 So will auch ich ihn zum Erstgeborenen (oder: Erstling) machen,
89:29 Für immer will ich ihm meine Gnade bewahren,
89:30 für immer will ich sein Geschlecht erhalten
89:31 Wenn seine Söhne mein Gesetz verlassen
89:32 wenn sie meine Satzungen entweihen
89:33 so werde ich zwar mit der Rute ihren Abfall strafen
89:34 doch meine Gnade will ich ihm nicht entziehen
89:35 ich werde meinen Bund nicht entweihen (= ungültig machen)
89:36 Ein für allemal hab’ ich bei meiner Heiligkeit geschworen
89:37 ›Sein Geschlecht soll ewig bestehn,
89:38 wie der Mond soll für immer er bleiben‹:
89:39 Und dennoch hast du verworfen und verstoßen,
89:40 du hast den Bund mit deinem Knecht gebrochen,
89:41 all seine Mauern hast du eingerissen,
89:42 Es plündern ihn alle, die des Weges ziehen,
89:43 Du hast den Arm seiner Dränger hoch erhoben
89:44 auch hast du rückwärts gewandt sein scharfes Schwert
89:45 du hast seinem Glanz ein Ende gemacht
89:46 du hast die Tage seiner Jugend verkürzt,
89:47 Bis wann, HERR, willst du dich ganz verbergen?
89:48 Bedenke, wie kurz meine Lebenszeit ist,
89:49 Wo ist ein Mensch, der leben bleibt und den Tod nicht sieht,
89:50 Wo sind deine früheren Gnadenverheißungen, Allherr,
89:51 Gedenke, Allherr, der Schmach deiner Knechte,