30:2 Wozu konnte die Arbeit ihrer Hände mir dienen, da es ihnen an ungebrochener Kraft gebrach?
30:4 Sie pflückten die Melde ab beim Gesträuch, und die Ginsterwurzel war ihr Brot.
30:5 Aus der Gemeinde wurden sie gejagt, man schrie über sie wie über Diebe.
30:6 In grausigen Schluchten müssen sie wohnen, in Erdlöchern und Felsenhöhlen.
30:7 Im Gebüsche kreischen sie und liegen unter Nesseln hingestreckt.
30:8 Kinder von Narren, Kinder Ehrloser, sind sie aus ihrem Lande verstoßen.
30:9 Und deren Spottlied bin ich nun geworden und diene ihnen zum Geschwätz.
30:10 Sie verabscheuen und fliehen mich, und vor meinem Angesicht sparen sie den Speichel nicht.
30:13 Meinen Pfad haben sie zerstört, zu meinem Falle helfen sie, die keinen Helfer haben.
30:16 Und nun ergießt sich meine Seele in mir, denn die Tage meines Elends haben mich ergriffen.
30:17 Die Nacht durchbohrt mein Gebein, und meine nagenden Schmerzen schlafen nicht;
30:18 durch ihre große Heftigkeit verändert sich mein Kleid, wie ein Hemd umschließt es mich.
30:19 Er hat mich in den Kot geworfen, und ich bin wie Staub und Asche geworden.
30:20 Ich schreie zu dir, und du antwortest mir nicht, ich stehe da, und du beobachtest mich.
30:22 Du setzest mich dem Wind aus und lässest mich dahinfahren, daß mir jeder Halt entschwindet.
30:23 Denn ich weiß, daß du mich zum Tode führen wirst, ins Haus, wo alle Lebendigen zusammenkommen.
30:24 Wahrlich, kein Bittender hat seine Hand ausgestreckt, wenn er in seinem Unglück schrie,
30:29 Ich bin ein Bruder geworden der Schakale und ein Gefährte der jungen Strauße.
30:30 Meine Haut ist schwarz geworden an mir, und meine Gebeine sind vor Hitze verdorrt.
30:31 Meine Harfe ist zu einem Trauerlied geworden und mein Flötenspiel zu lautem Weinen.