79:2 O Gott, es sind Heiden in dein Erbteil eingedrungen!
79:3 Sie haben deinen heiligen Tempel verunreinigt
79:4 und Jerusalem zu Trümmerhaufen gemacht!
79:5 Sie haben die Leichname deiner Knechte
79:6 den Vögeln des Himmels zur Speise gegeben,
79:7 das Fleisch deiner Getreuen
79:9 sie haben ihr Blut vergossen wie Wasser,
79:11 und niemand hat sie begraben.
79:12 Wir sind ein Hohn geworden für unsere Nachbarn,
79:13 zu Spott und Schande denen, die uns umgeben!
79:14 Wie lange, o HERR? Willst du ewiglich zürnen?
79:15 Soll dein Eifer wie Feuer brennen?
79:16 Gieße deinen Grimm über die Heiden aus, die dich nicht kennen,
79:17 und über die Königreiche, die deinen Namen nicht anrufen!
79:18 Denn man hat Jakob gefressen,
79:19 und seine Wohnung haben sie verwüstet.
79:20 Rechne uns nicht die Verschuldungen unserer Vorfahren an;
79:21 dein Erbarmen komme uns eilends entgegen,
79:22 denn wir sind sehr geschwächt!
79:23 Hilf uns, du Gott unseres Heils,
79:24 um der Ehre deines Namens willen,
79:25 und rette uns und vergib uns unsere Sünden
79:26 um deines Namens willen!
79:27 Warum sollen die Heiden sagen:
79:28 »Wo ist [nun] ihr Gott?«
79:29 Lass unter den Heiden offenbar werden vor unseren Augen
79:30 die Rache für das vergossene Blut deiner Knechte!
79:31 Lass vor dich kommen das Seufzen des Gefangenen;
79:32 bewahre durch deinen gewaltigen Arm die dem Tod Geweihten,
79:33 und vergilt unseren Nachbarn
79:34 siebenfältig in ihren Schoß
79:35 ihren Hohn, womit sie dich, Herr, verhöhnt haben!
79:36 Wir aber, dein Volk und die Schafe deiner Weide,
79:37 wir wollen dir ewiglich danken
79:38 und deinen Ruhm erzählen von Geschlecht zu Geschlecht.