4:1 Willst du zurückkehren, Israel, Spruch des HERRN,
4:3 und willst du mir deine Scheusale aus den Augen schaffen,
4:4 so wirst du nicht heimatlos sein.
4:5 Und schwörst du in Treue, in Recht und in Gerechtigkeit:
4:7 werden sich Nationen in ihm segnen
4:9 Denn so spricht der HERR zum Mann aus Juda
4:11 Pflügt euch einen neuen Acker,
4:12 und sät nicht unter die Dornen.
4:13 Beschneidet euch für den HERRN
4:14 und entfernt die Vorhaut eures Herzens,
4:15 Mann aus Juda und ihr Bewohner Jerusalems,
4:16 damit mein Zorn nicht ausbricht wie Feuer und brennt,
4:17 und keiner ist da, der löscht,
4:18 wegen der Bosheit eurer Taten.
4:20 und lasst es in Jerusalem hören und sprecht,
4:21 blast den Schofar im Land,
4:22 ruft aus voller Kehle und sprecht:
4:23 Versammelt euch, und lasst uns ziehen
4:24 in die befestigten Städte!
4:25 Erhebt ein Feldzeichen nach Zion hin,
4:26 bringt euch in Sicherheit, bleibt nicht stehen,
4:27 denn von Norden her führe ich Unheil heran
4:28 und grossen Zusammenbruch.
4:29 Aus seinem Gestrüpp ist ein Löwe aufgesprungen,
4:30 einer, der Nationen vernichtet,
4:31 ist aufgebrochen, ist von seiner Stätte gekommen,
4:32 um dein Land zu verwüsten;
4:33 deine Städte werden verfallen,
4:34 niemand wird mehr darin wohnen.
4:35 Deshalb: Gürtet die Trauergewänder um,
4:36 stimmt die Totenklage an und heult!
4:37 Denn nicht abgewandt von uns
4:38 hat sich der glühende Zorn des HERRN.
4:39 Und an jenem Tag, Spruch des HERRN,
4:40 wird der Mut des Königs und der Mut der Fürsten zergehen,
4:41 und die Priester werden entsetzt sein,
4:42 und die Propheten werden erstarren.
4:44 Ach Herr, HERR, wahrlich,
4:45 bitter getäuscht hast du dieses Volk und Jerusalem:
4:46 Frieden werdet ihr haben! -
4:47 Wir aber haben das Schwert an der Kehle.
4:49 wird diesem Volk und Jerusalem gesagt:
4:50 Von kahlen Höhen in der Wüste rollt ein heisser Sturm
4:51 auf die Tochter meines Volkes zu,
4:52 nicht um zu worfeln und nicht um zu läutern,
4:53 ein Sturm, viel stärker, wird kommen für mich;
4:54 nun werde auch ich ihnen Urteile sprechen.
4:55 Sieh, wie Wolken zieht er herauf,
4:56 und wie Sturmwind sind seine Wagen,
4:57 schneller als Adler seine Pferde.
4:58 Wehe uns, wir sind vernichtet!
4:59 Reinige dein Herz von Bosheit, Jerusalem,
4:61 Wie lange noch sollen in dir nisten
4:63 Eine Stimme bringt Bericht aus Dan
4:64 und lässt Unheil hören vom Gebirge Efraim!
4:66 seht, über Jerusalem lasst es hören:
4:67 Aus fernem Land kommen Belagerer,
4:68 und gegen die Städte Judas haben sie ihre Stimme erhoben.
4:69 Wie Wachen auf dem Feld sind sie rings um sie,
4:70 denn sie war widerspenstig gegen mich. Spruch des HERRN.
4:73 Das kommt von deiner Bosheit, dass es so bitter ist,
4:74 dass es dir nach dem Herzen greift.
4:75 Mein Inneres, meine Eingeweide!
4:77 Die Wände meines Herzens -
4:78 mein Herz ist mir unruhig,
4:79 ich kann nicht schweigen!
4:80 Denn ich höre den Klang des Schofar,
4:82 Zusammenbruch über Zusammenbruch wird ausgerufen,
4:83 verwüstet ist das ganze Land!
4:84 Ohne Ankündigung sind meine Zelte verwüstet,
4:85 meine Zeltdecken, wie aus dem Nichts.
4:86 Wie lange noch muss ich das Feldzeichen sehen,
4:87 hören den Klang des Schofar?
4:88 Dumm ist mein Volk, mich kennen sie nicht,
4:89 törichte Kinder sind sie und ohne Einsicht!
4:90 Weise sind sie nur, um Böses zu tun,
4:91 doch wie man Gutes tut, wissen sie nicht.
4:92 Ich sah die Erde, und sieh: wüst und öde!,
4:93 und sah zum Himmel: Sein Licht ist erloschen!
4:94 Ich sah die Berge, und sieh, sie wankten,
4:95 und alle Hügel schwankten.
4:96 Ich sah hin, und sieh, da war kein Mensch,
4:97 und alle Vögel des Himmels waren geflohen.
4:98 Ich sah hin, und sieh, der Baumgarten war eine Wüste,
4:99 und all seine Städte waren niedergerissen vor dem HERRN,
4:100 vor seinem glühenden Zorn.
4:101 Denn so spricht der HERR:
4:102 Das ganze Land wird verwüstet,
4:103 doch will ich es nicht ganz vernichten.
4:104 Darüber wird die Erde trauern
4:105 und der Himmel oben sich verfinstern,
4:106 denn ich habe gesprochen, habe es geplant
4:107 und bedaure es nicht und lasse nicht ab davon.
4:108 Vor dem Lärm von Reiter und Bogenschütze
4:110 in die Wälder sind sie gezogen
4:111 und auf die Felsen gestiegen.
4:112 Verlassen ist jede Stadt,
4:113 und kein Mensch wohnt mehr darin.
4:114 Und du, Verwüstete, was wirst du tun?
4:115 Selbst wenn du dich in Purpur kleidest,
4:116 dich schmückst mit Schmuck aus Gold,
4:117 die Augen gross machst mit Schminke -
4:118 vergeblich machst du dich schön!
4:119 Die Liebhaber haben dich verschmäht,
4:121 Denn eine Stimme höre ich wie von einer, die sich in Schmerzen windet,
4:122 Schreie wie von einer, die zum ersten Mal gebärt,
4:123 die Stimme der Tochter Zion, sie stöhnt, breitet ihre Hände aus: