5:1 Durchstreift die Gassen Jerusalems,
5:2 und seht doch und erkundet
5:3 und sucht auf ihrenA Plätzen, ob ihr einen findet,
5:4 ob es einen gibt, der Recht übt, der Treue sucht,
5:6 Und wenn sie sagen: So wahr der HERR lebt!
5:8 HERR, deine Augen, sind sie nicht auf Treue gerichtet?
5:10 aber es schmerzt sie nicht,
5:12 sie haben sich geweigert, die Unterweisung anzunehmen.
5:13 Härter als Fels haben sie ihr Angesicht gemacht,
5:14 sie weigern sich zurückzukehren.
5:16 Das sind die Geringen, sie sind töricht,
5:17 denn sie verstehen nicht den Weg des HERRN,
5:19 Ich will zu den Grossen gehen,
5:20 und mit ihnen will ich reden,
5:21 denn sie verstehen den Weg des HERRN,
5:23 Aber zusammen haben sie das Joch zerbrochen,
5:25 Deshalb schlägt sie der Löwe im Wald,
5:26 in den Steppen verstümmelt sie der Wolf,
5:27 vor ihren Städten lauert der Panther,
5:28 wer immer sie verlässt, wird zerrissen.
5:29 Denn zahlreich sind ihre Vergehen,
5:30 und oft sind sie abgefallen.
5:31 Wie sollte ich dir da verzeihen?
5:32 Deine Kinder haben mich verlassen,
5:33 und sie haben bei denen geschworen, die nicht Gott sind.
5:34 Und ich habe sie satt gemacht,
5:35 sie aber haben die Ehe gebrochen,
5:36 und immer wieder waren sie zu Gast im Hurenhaus.
5:37 Brünstige Hengste sind sie geworden, geil,
5:38 ein jeder wiehert nach der Frau des anderen.
5:39 Sollte ich dies nicht ahnden, Spruch des HERRN,
5:40 und mich nicht rächen an einer Nation wie dieser?
5:41 Steigt hinauf in ihre PflanzungenA und verwüstet sie,
5:42 doch vernichtet sie nicht ganz.
5:44 denn sie gehören nicht zum HERRN.
5:45 Wie treulos sie an mir gehandelt haben,
5:46 das Haus Israel und das Haus Juda! Spruch des HERRN.
5:47 Sie haben den HERRN verleugnet
5:48 und haben gesagt: Er nicht!
5:49 Und kein Unheil wird über uns kommen,
5:50 und Schwert und Hunger werden wir nicht sehen.
5:51 Und die Propheten werden zu Wind,
5:52 und das Wort ist nicht in ihnen.
5:53 So wird es ihnen selbst ergehen!
5:54 Darum, so spricht der HERR, der Gott der Heerscharen:
5:56 sieh, zu Feuer mache ich meine Worte in deinem Mund,
5:57 und dieses Volk ist Brennholz, und es wird sie fressen.
5:58 Seht, ich bringe über euch, Haus Israel, Spruch des HERRN,
5:59 eine Nation aus der Ferne.
5:60 Es ist eine Nation, die Bestand hat,
5:61 es ist eine Nation, die es schon immer gab,
5:62 eine Nation, deren Sprache du nicht kennst,
5:63 und was sie redet, kannst du nicht verstehen.
5:64 Wie ein offenes Grab ist ihr Köcher,
5:66 Und sie wird deine Ernte fressen und dein Brot,
5:67 sie werden deine Söhne fressen und deine Töchter,
5:68 sie wird deine Schafe fressen und deine Rinder,
5:69 sie wird deinen Weinberg kahl fressen und deinen Feigenbaum.
5:70 Deine befestigten Städte, auf die du dich verlässt,
5:71 zerschlägt sie mit dem Schwert.
5:72 Doch auch in jenen Tagen, Spruch des HERRN,
5:73 will ich euch nicht ganz vernichten.
5:75 Verkündet dies im Haus Jakob
5:76 und lasst es hören in Juda:
5:78 dummes Volk ohne Verstand.
5:79 Augen haben sie und sehen nicht,
5:80 Ohren haben sie und hören nicht!
5:81 Mich wollt ihr nicht fürchten, Spruch des HERRN,
5:83 der ich dem Meer den Sand als Grenze gesetzt habe,
5:84 als ewige Schranke, die es nicht überschreiten darf?
5:85 Und wogten die Wellen auch hin und her,
5:86 nichts können sie erreichen,
5:87 und brausen auch seine Wogen,
5:88 sie werden sie nicht überschreiten.A
5:89 Dieses Volk aber hatte ein störrisches und widerspenstiges Herz,
5:90 abgewichen sind sie und fortgegangen.
5:91 Und nie haben sie in ihrem Herzen gesagt:
5:92 Lasst uns den HERRN, unseren Gott, fürchten,
5:93 der Regen gibt, Frühregen und Spätregen zur rechten Zeit,
5:94 die Wochen der Erntefrist sichert er uns.
5:95 Eure Verschuldungen haben dies gestört,
5:96 und eure Sünden haben das Gute von euch fern gehalten.
5:97 Denn in meinem Volk finden sich Frevler;
5:98 wie der Vogelfänger lauert man im Versteck,
5:101 Wie ein Käfig voller Vögel,
5:102 so sind ihre Häuser voller Trug,
5:103 darum sind sie gross geworden und reich.
5:104 Fett sind sie geworden, feistA,
5:105 selbst das Mass des Bösen haben sie überschritten,
5:106 das Recht haben sie nicht durchgesetzt,
5:107 das Recht der Waise, sie haben sie nicht zum Erfolg geführt,
5:108 und den Rechtsanspruch der Armen haben sie nicht eingelöst.
5:109 Sollte ich dies nicht ahnden, Spruch des HERRN,
5:110 mich nicht rächen an einer Nation wie dieser?
5:111 Entsetzliches und Grässliches
5:112 hat sich ereignet im Land:
5:113 Verlogen haben die Propheten geweissagt,
5:114 und die Priester herrschten mit ihrer Unterstützung,