6:1 Bringt euch in Sicherheit, ihr Benjaminiten,
6:3 Und blast den Schofar in Tekoa,
6:4 und lasst Rauchzeichen aufsteigen über Bet-Kerem,
6:5 denn von Norden blickt Unheil herab
6:6 und grosser Zusammenbruch.
6:7 Die Schöne und Verzärtelte,
6:8 die Tochter Zion vernichteA ich.
6:9 Zu ihr kommen Hirten mit ihren Herden,
6:10 sie schlagen ihre Zelte auf, ringsum, gegen sie,
6:11 sie weiden ab, ein jeder seinen Teil.
6:12 Erklärt den Kampf gegen sie für heilig!
6:13 Auf, und lasst uns hinaufziehen am Mittag.
6:14 Wehe uns, der Tag neigt sich,
6:15 die Schatten des Abends werden länger.
6:16 Auf, und lasst uns hinaufziehen in der Nacht,
6:17 und dann lasst uns ihre Paläste zerstören!
6:18 Denn so spricht der HERR der Heerscharen:
6:20 und schüttet eine Sturmrampe auf gegen Jerusalem.
6:21 Sie ist die Stadt, von der man weiss:
6:22 Überall in ihr herrscht Gewalt.
6:23 Wie ein Brunnen sein Wasser sprudeln lässt,
6:24 so lässt sie ihre Bosheit sprudeln,
6:25 man hört von Gewalttat und Vernichtung in ihr,
6:26 ständig vor Augen sind mir Wunden und Schläge.
6:27 Lass dich zurechtweisen, Jerusalem,
6:28 damit ich mich nicht von dir abwende mit einem Schlag,
6:29 damit ich dich nicht verwüste,
6:30 zum unbewohnten Land mache.
6:31 So spricht der HERR der Heerscharen:
6:32 Nachlese - am Rest Israels wird man Nachlese halten
6:34 Lass deine Hand noch einmal lesen,
6:35 wie ein Winzer an den Ranken.
6:36 Wem soll ich noch zureden
6:37 und wen ermahnen, damit sie hören?
6:38 Sieh, ihr Ohr ist nicht beschnitten,
6:39 und sie können nicht hinhören.
6:40 Sieh, zum Hohn geworden ist ihnen das Wort des HERRN,
6:42 Ich bin voll vom Zorn des HERRN,
6:43 bin zu müde, ihn zurückzuhalten.
6:44 Giesse ihn aus über das Kind auf der Gasse
6:45 wie auch über den Kreis der jungen Männer.
6:46 Getroffen wird auch der Mann mit der Frau,
6:47 der Alte und der Hochbetagte!
6:48 Und ihre Häuser werden in den Besitz anderer übergehen,
6:49 die Felder wie auch die Frauen.
6:50 Gegen die Bewohner des Landes strecke ich meine Hand aus!
6:52 Denn von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Grössten
6:53 sind sie alle nur hinter Gewinn her,
6:54 und vom Propheten bis zum Priester
6:56 Und nur scheinbar geheilt haben sie
6:57 den Zusammenbruch meines Volks,
6:58 als sie sagten: Friede! Friede!
6:60 In Schande stehen sie da,
6:61 denn sie haben Abscheuliches getan,
6:62 sie schämen sich nicht im Geringsten,
6:63 begreifen nicht, dass sie auch Schande bringen.
6:64 Darum werden sie mit denen fallen, die fallen.
6:65 Zur Zeit, da ich sie heimsuche, werden sie stürzen!,
6:68 Stellt euch an die Wege und schaut,
6:69 und fragt nach den uralten Pfaden,
6:70 welches denn der Weg des Guten sei,
6:72 und findet einen Ruheplatz für euch.
6:73 Sie aber sagten: Wir gehen ihn nicht!
6:74 Und immer wieder habe ich Wächter über sie bestellt:
6:75 Achtet auf den Klang des Schofar!
6:76 Sie aber sagten: Wir achten nicht darauf!
6:77 Darum hört, ihr Nationen,
6:78 und Versammlung, erkenne, was mit ihnen geschiehtA.
6:80 Sieh, ich bringe diesem Volk Unheil,
6:81 die Frucht ihrer Gedanken,
6:82 denn auf meine Worte haben sie nicht geachtet,
6:83 und meine Weisung, sie haben sie verachtet.
6:84 Was soll ich denn mit Weihrauch aus Saba
6:85 und mit köstlichem Gewürzrohr aus fernem Land?
6:86 Eure Brandopfer gefallen mir nicht,
6:87 und eure Schlachtopfer sind mir nicht genehm.
6:88 Darum, so spricht der HERR:
6:89 Sieh, ich lege diesem Volk Steine in den Weg,
6:90 und sie werden darüber stürzen,
6:91 die Väter mit den Kindern,
6:92 der Nachbar und sein Nächster,
6:93 sie werden zugrunde gehen.
6:95 Sieh, aus dem Land des Nordens kommt ein Volk,
6:96 und eine grosse Nation wird geweckt von den Enden der Erde.
6:97 Bogen führen sie und Sichelschwert,
6:98 grausam ist es, und sie haben kein Erbarmen.
6:99 Sie tönen wie das Meer, wenn es tost,
6:101 gerüstet wie ein Mann für den Krieg,
6:102 gegen dich, Tochter Zion.
6:103 Wir haben die Kunde von ihm gehört,
6:104 unsere Hände sind erschlafft,
6:106 Wehen wie die Gebärende.
6:107 Geht nicht hinaus auf das Feld,
6:108 und geht nicht auf dem Weg,A
6:109 denn da ist das Schwert des Feindes,
6:111 Tochter meines Volks, gürte das Trauergewand um
6:112 und wälze dich im Staub.
6:113 Trauere wie um den einzigen Sohn,
6:116 wird der Verwüster über uns kommen.
6:117 Zum Prüfer in meinem Volk habe ich dich gemacht,
6:118 zu einer befestigten Stadt,
6:119 damit du ihren Weg erkennst und prüfst.
6:120 Die Störrischsten der Störrischen sind sie alle,
6:121 als Verleumder sind sie unterwegs,
6:123 sie alle bringen Verderben.
6:124 Der Blasebalg hat geschnaubt,
6:125 unversehrt vom Feuer ist das Blei,
6:126 vergeblich hat man geschmolzen und geschmolzen,
6:127 die Bösen lassen sich nicht ausscheiden.