1:4 Denn der HERR hat gesprochen:
1:5 Kinder habe ich aufgezogen und gross werden lassen,
1:6 sie aber haben mit mir gebrochen.
1:7 Noch immer hat ein Ochse seinen Besitzer gekannt
1:8 und ein Esel den Futtertrog seines Herrn -
1:9 Israel hat nichts erkannt,
1:10 uneinsichtig ist mein Volk.
1:11 Wehe der Nation, die sündigt,
1:12 dem Volk, das belastet ist mit Schuld,
1:14 denen, die Verderben bringen.
1:15 Sie haben den HERRN verlassen,
1:16 den Heiligen Israels verworfen,
1:17 ihm haben sie den Rücken zugewandt.
1:18 Wohin könntet ihr noch geschlagen werden -
1:19 noch immer seid ihr widerspenstig!
1:20 Das ganze Haupt ist krank,
1:21 und das ganze Herz ist von Krankheit befallen.
1:22 Von der Fusssohle bis zum Kopf ist nichts Gesundes an ihmA,
1:23 Wunden, Striemen und frische Verletzungen,
1:24 nicht versorgt und nicht verbunden
1:25 und nicht mit Öl gelindert.
1:27 im Feuer sind eure Städte verbrannt;
1:28 den Ertrag eures Ackers - vor euren Augen verzehren ihn Fremde:
1:29 eine Verwüstung, wie sie Fremde bewirken.
1:30 Und übrig geblieben ist die Tochter Zion
1:31 wie eine Hütte im Weinberg,
1:32 wie eine Nachthütte im Gurkenfeld,
1:33 wie eine belagerte Stadt.
1:34 Hätte der HERR der Heerscharen
1:35 nicht einige wenige Entronnene für uns übrig gelassen,
1:36 wir wären wie Sodom geworden,
1:37 wir wären Gomorra gleich.
1:38 Hört das Wort des HERRN, ihr Oberhäupter von Sodom!
1:39 Horcht auf die Weisung unseres Gottes, Volk von Gomorra.
1:40 Was soll ich mit euren vielen Schlachtopfern?,
1:42 Die Brandopfer von Widdern und das Fett der Mastkälber habe ich satt,
1:43 und am Blut der Stiere, der Lämmer und der Böcke habe ich kein Gefallen.
1:44 Wenn ihr kommt, um mein Angesicht zu schauen -
1:45 wer hat denn von euch verlangt, dass ihr meine Vorhöfe zertretet?
1:46 Bringt nicht länger nutzlose Gaben -
1:47 mir ein abscheulicher Gestank!
1:48 Neumond und Sabbat, Versammlungen einberufen -
1:49 Unrecht und Festtag ertrage ich nicht!
1:50 Eure Neumonde und eure Feste hasse ich;
1:51 sie sind mir zur Last geworden,
1:52 ich bin es müde, sie zu ertragen.
1:53 Und wenn ihr eure Hände ausbreitet,
1:54 schliesse ich meine Augen vor euch.
1:55 Auch wenn ihr noch so viel betet,
1:57 Eure Hände triefen von Blut.
1:58 Wascht euch, reinigt euch!
1:59 Schafft mir eure bösen Taten aus den Augen!
1:61 Lernt Gutes tun, sucht das Recht,
1:62 weist den, der unterdrückt, in seine Schranken!
1:63 Verschafft der Waise Recht,
1:64 führt den Rechtsstreit für die Witwe!
1:65 So kommt denn, und lasst uns miteinander rechten, spricht der HERR.
1:66 Wenn eure Sünden wie Purpur sind,
1:67 sind sie dann weiss wie Schnee?
1:68 Wenn sie rot sind wie Karmesin,
1:70 Wenn ihr guten Willen zeigt und gehorcht,
1:71 werdet ihr das Beste des Landes essen.
1:72 Wenn ihr euch aber weigert und widerspenstig seid,
1:73 werdet ihr vom Schwert gefressen.
1:74 Der Mund des HERRN hat gesprochen!
1:75 Wie ist sie zur Hure geworden, die treue Stadt,
1:76 die erfüllt war von Recht;
1:77 Gerechtigkeit war da in der Nacht,
1:79 Dein Silber ist zu Schlacke geworden,
1:80 dein Wein ist mit Wasser gepanscht.
1:81 Deine Anführer sind störrisch
1:84 und jagt Geschenken nach.
1:85 Der Waise verschaffen sie nicht Recht,
1:86 und der Rechtsstreit der Witwe gelangt nicht vor sie.
1:87 Darum, Spruch des Herrn, des HERRN der Heerscharen, des Starken Israels:
1:88 Wehe! Ich werde mich an meinen Gegnern rächen,
1:89 und an meinen Feinden werde ich Rache nehmen!
1:90 Und ich will meine Hand gegen dichA wenden,
1:91 um deine Schlacke wie mit Lauge zu läutern,
1:92 und all dein Blei will ich wegschaffen.
1:93 Und ich will deine Richter zurückbringen, wie es war,
1:94 und deine Ratgeber, wie am Anfang.
1:95 Danach wird man dich Stadt-der-Gerechtigkeit nennen,
1:97 Zion wird losgekauft werden durch Recht,
1:98 und seine BekehrtenA mit Gerechtigkeit.
1:99 Die Abtrünnigen und die Sünder aber brechen zusammen!
1:100 Und die den HERRN verlassen, kommen um!
1:101 Ihr werdet euch schämen wegen der Terebinthen,
1:103 und ihr werdet beschämt sein wegen der Gärten,
1:104 die euer Gefallen gefunden haben!
1:105 Denn ihr werdet sein wie eine Terebinthe, deren Blätter welken,
1:106 und wie ein Garten, dem das Wasser fehlt.
1:107 Und der Starke wird eine Schnur aus Hanf sein
1:108 und sein Werk ein Funke,