65:1 Ich war erfragbar für die, die nicht nach mir fragten,
65:2 ich liess mich finden von denen, die mich nicht suchten.
65:3 Hier bin ich! Hier bin ich!, sprach ich
65:4 zu einer Nation, die nicht nach meinen Namen benannt war.
65:5 Immerfort habe ich meine Hände ausgestreckt zu einem widerspenstigen Volk,
65:6 zu denen, die den Weg gehen, der nicht gut ist,
65:7 ihren eigenen Gedanken folgend;
65:8 das Volk, das mich ohne Unterlass ins Angesicht kränkt,
65:9 die Schlachtopfer darbringen in den Gärten
65:10 und Rauchopfer auf den Ziegelsteinen,
65:11 die in den Gräbern sitzen
65:12 und in den Höhlen die Nacht verbringen,
65:13 die Schweinefleisch essen
65:14 und unreines Zeug in ihren Töpfen haben,
65:15 die sagen: Bleib, wo du bist!
65:16 Komm mir nicht nah. Sonst könnte ich dich heiligen.
65:17 Rauch sind sie in meiner Nase,
65:18 ein Feuer, das den ganzen Tag lodert!
65:19 Sieh, es ist aufgeschrieben vor mir,
65:20 ich werde nicht schweigen, bis ich es vergolten habe!
65:21 Und in ihren GewandbauschA werde ich es ihnen vergelten:
65:22 eure Verschuldungen zusammen mit den Verschuldungen eurer Vorfahren, spricht der HERR,
65:23 die auf den Bergen Rauchopfer dargebracht haben
65:24 und mich auf den Hügeln geschmäht haben.
65:25 Auch den Lohn für ihre damaligen Taten werde ich ihnen in ihren Gewandbausch zumessen.
65:26 So spricht der HERR: Wie wenn sich Saft in der Traube findet
65:27 und man sagt: Verdirb sie nicht,
65:28 denn es ist ein Segen darin!,
65:29 so werde ich um meiner Diener willen handeln,
65:30 dass ich nicht das Ganze verderbe.
65:31 Und ich werde aus Jakob Nachkommen hervorgehen lassen
65:32 und aus Juda den Besitzer meiner Berge.
65:33 Und meine Auserwählten werden es besitzen,
65:34 und meine Diener werden dort wohnen.
65:35 Und die Ebene von Scharon wird eine Weide für Schafe sein
65:36 und das Tal Achor ein Lagerplatz für Rinder,
65:37 für mein Volk, das nach mir fragt.
65:38 Ihr aber, die ihr den HERRN verlassen,
65:39 meinen heiligen Berg vergessen habt,
65:40 die ihr dem Glück den Tisch bereitet
65:41 und dem SchicksalA den Krug füllt:
65:42 Euch werde ich dem Schwert übergeben,
65:43 und in die Knie gehen werdet ihr alle für die Schlachtung!
65:44 Denn ich habe gerufen, und ihr habt keine Antwort gegeben,
65:45 ich habe gesprochen, und ihr habt nicht gehört,
65:46 sondern ihr habt getan, was böse ist in meinen Augen,
65:47 und was mir nicht gefällt, das habt ihr gewählt.
65:48 Darum, so spricht Gott der HERR:
65:49 Seht, meine Diener werden essen,
65:50 ihr aber werdet hungern!
65:51 Seht, meine Diener werden trinken,
65:52 ihr aber werdet dürsten!
65:53 Seht, meine Diener werden fröhlich sein,
65:54 ihr aber werdet zuschanden!
65:55 Seht, meine Diener werden jubeln aus Herzenslust,
65:56 ihr aber werdet schreien aus Herzensleid,
65:57 und vor Verzweiflung werdet ihr aufheulen!
65:58 Und euren Namen werdet ihr meinen Auserwählten als Fluchschwur hinterlassen:
65:59 Gott der HERR wird dich töten!
65:60 Meine Diener aber wird man mit einem anderen Namen rufen:
65:61 Wer sich im Land segnet, wird sich segnen beim Gott der Treue,
65:62 und wer im Land schwört, wird schwören beim Gott der Treue.
65:63 Die früheren Nöte sind vergessen
65:65 Denn seht, ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde,
65:66 und dessen, was früher war, wird nicht mehr gedacht werden,
65:67 und man wird es nicht mehr bedenken.
65:68 Vielmehr frohlockt und jubelt endlos
65:69 über das, was ich schaffe!
65:70 Denn seht, ich schaffe Jerusalem als Jubel
65:71 und ihrA Volk als Frohlocken.
65:72 Und über Jerusalem werde ich jubeln,
65:73 und frohlocken werde ich über mein Volk.
65:75 wird in ihr nicht mehr zu hören sein.
65:76 Dort wird es keinen Säugling mehr geben, der nur wenige Tage lebt,
65:77 und keinen Greis, der sein Leben nicht vollendet,
65:78 denn ein junger Mann wird sein, wer mit hundert Jahren stirbt,
65:79 und wer hundert Jahre nicht erreicht, gilt als mit dem Fluch belegt.
65:80 Und sie werden Häuser bauen und darin wohnen
65:81 und Weinberge pflanzen und deren Früchte essen.
65:82 Sie werden nicht bauen, damit ein anderer wohnt,
65:83 sie werden nicht pflanzen, damit ein anderer isst,
65:84 denn das Alter meines Volks wird sein wie das Alter des Baums,
65:85 und was ihre Hände erarbeitet haben, werden meine Auserwählten geniessen.
65:86 Sie werden sich nicht vergeblich abmühen
65:87 und nicht in entsetzlicher Angst Kinder gebären,
65:88 denn sie sind die Nachkommen der Gesegneten des HERRN,
65:89 und ihre Sprösslinge werden ihnen bleiben.A
65:90 Und noch ehe sie rufen, antworte ich,
65:91 noch während sie reden, erhöre ich sie.
65:92 Wolf und Lamm werden einträchtig weiden,
65:93 und der Löwe wird Stroh fressen wie das Rind,
65:94 und die Schlange - ihre Nahrung ist der Staub.
65:95 Nirgendwo auf meinem heiligen Berg wird man Böses tun oder Zerstörendes, spricht der HERR.