18:3 Der HERR ist mein Fels, meine Festung und mein Retter,
18:4 mein Gott, mein Hort, bei dem ich Zuflucht suche,
18:5 mein Schild und das Horn meiner Hilfe, meine Burg.
18:6 Ich rufe zum HERRN, gepriesen sei er,
18:7 und vor meinen Feinden werde ich errettet.
18:8 Stricke des Todes schnürten mich ein,
18:9 und Ströme des Verderbens erschreckten mich.
18:10 Stricke des Totenreichs umfingen mich,
18:11 über mich fielen Schlingen des Todes.
18:12 In meiner Not rufe ich zum HERRN,
18:13 zu meinem Gott schreie ich.
18:14 Von seinem Tempel aus hört er meine Stimme,
18:15 und mein Schreien dringt an sein Ohr.
18:16 Da wankte und schwankte die Erde,
18:17 und die Grundfesten der Berge erbebten,
18:18 sie wankten, denn er war zornentbrannt.
18:19 Rauch stieg auf aus seiner Nase,
18:20 Feuer frass aus seinem Mund,
18:21 Kohlen brannten aus ihm heraus.
18:22 Er neigte den Himmel und fuhr herab,
18:23 Wolkendunkel unter seinen Füssen.
18:24 Er ritt auf dem Kerub und flog daher
18:25 und schwebte auf den Flügeln des Windes.
18:26 Er machte Finsternis zu seiner Hülle um sich her,
18:27 Wasserdunkel, dichte Wolken zu seinem Zelt.A
18:28 Aus dem Glanz vor ihm brachen seine Wolken hervor,
18:29 Hagel und feurige Kohlen.
18:30 Es liess der HERR im Himmel den Donner erdröhnen
18:31 und der Höchste seine Stimme erschallen,
18:32 mit Hagel und feurigen Kohlen.
18:33 Er schoss seine Pfeile und zerstreute die Feinde,
18:34 er schleuderte Blitze und setzte sie in Schrecken.
18:35 Da wurden sichtbar die Tiefen des Wassers,
18:36 und aufgedeckt wurden die Grundfesten der Erde
18:37 vor deinem Schelten, HERR,
18:38 vor dem Schnauben deines zornigen Atems.
18:39 Er griff herab aus der Höhe, fasste mich,
18:40 zog mich heraus aus gewaltigen Wassern.
18:41 Er entriss mich meinem starken Feind,
18:42 meinen Hassern, die mir zu mächtig waren.
18:43 Sie überfielen mich am Tag meines Unglücks,
18:44 doch der HERR wurde mir zur Stütze.
18:45 Er führte mich hinaus ins Weite,
18:46 er befreite mich, denn er hat Gefallen an mir.
18:47 Der HERR handelt an mir nach meiner Gerechtigkeit,
18:48 nach der Reinheit meiner Hände vergilt er mir.
18:49 Denn ich hielt mich an die Wege des HERRN
18:50 und frevelte nicht gegen meinen Gott.
18:51 Ja, alle seine Gesetze hatte ich vor Augen,
18:52 und seine Satzungen wies ich nicht von mir.
18:53 Ich war vollkommen vor ihm
18:54 und hütete mich vor Sünde.
18:55 So vergalt mir der HERR nach meiner Gerechtigkeit,
18:56 nach der Reinheit meiner Hände vor seinen Augen.
18:57 Dem Treuen zeigst du dich treu,
18:58 dem Untadeligen ohne Tadel.
18:59 Dem Reinen zeigst du dich rein,
18:60 doch dem Falschen voller Ränke.
18:61 Ja, du hilfst dem elenden Volk,
18:62 doch hochmütige Augen erniedrigst du.
18:63 Du lässt meine Leuchte strahlen, HERR,
18:64 mein Gott erhellt meine Finsternis.
18:65 Mit dir erstürme ich Wälle,
18:66 mit meinem Gott überspringe ich Mauern.
18:67 Gottes Weg ist vollkommen,
18:68 das Wort des HERRN ist im Feuer geläutert.
18:69 Ein Schild ist er allen, die bei ihm Zuflucht suchen.
18:70 Denn wer ist Gott als allein der HERR
18:71 und wer ein Fels ausser unserem Gott?
18:72 Gott ist es, der mich mit Kraft umgürtet
18:73 und meinen Weg vollkommen macht,
18:74 der meine Füsse schnell wie die Hindinnen macht
18:75 und mich auf Höhen stellt,
18:76 der meine Hände den Kampf lehrt,
18:77 dass meine Arme den ehernen Bogen spannen.
18:78 Du gabst mir den Schild deiner Hilfe,
18:79 deine Rechte stützt mich, und dein Zuspruch macht mich stark.
18:80 Weiten Raum schaffst du meinem Schritt,
18:81 und meine Knöchel wanken nicht.
18:82 Ich verfolge meine Feinde und hole sie ein,
18:83 kehre nicht um, bis ich sie vernichtet habe.
18:84 Ich schlage sie nieder, und sie können sich nicht mehr erheben,
18:85 sie fallen unter meine Füsse.
18:86 Du hast mich zum Kampf mit Kraft gegürtet,
18:87 du zwingst unter mich in die Knie, die sich gegen mich erheben.
18:88 Den Nacken meiner Feinde gibst du mir preis,
18:89 und die mich hassen, vernichte ich.
18:90 Sie schreien, doch da ist kein Retter,
18:91 zum HERRN, doch er erhört sie nicht.
18:92 Ich zerreibe sie wie Staub vor dem Wind,
18:93 wie Unrat schütte ich sie auf die Gassen.
18:94 Du rettest mich aus Völkerfehden,
18:95 setzt mich zum Haupt von Nationen.
18:96 Völker, die ich nicht kannte, werden mir untertan.
18:97 Auf blosses Hören hin gehorchen sie mir,
18:99 Fremde sinken kraftlos hin,
18:100 kommen zitternd aus ihren Burgen hervor.
18:101 Der HERR lebt. Gepriesen ist mein Fels,
18:102 erhaben der Gott meiner Rettung,
18:103 der Gott, der mir Rache gewährt
18:104 und mir Völker unterwirft,
18:105 der mich vor meinen Feinden rettet,
18:106 der du mich erhöhst über meine Gegner,
18:107 mich befreist von Gewalttätigen.
18:108 Darum will ich dich preisen unter den Nationen, HERR,
18:109 und deinem Namen singen,
18:110 der seinem König grosse Hilfe schenkt